Über Liepaja - Geschichte - Geschichte im Überblick
Geschichte im Überblick
1253 Das Fischerdorf Liva wird in dem Landesverteilungsbuch zwischen dem Deutschen Orden und dem Bischof zum ersten Mal schriftlich erwähnt.
1560 Die Stadt Libawe (Libau) wird in der Verpfändungsurkunde von Herzog Albrecht von Preußen zum ersten Mal schriftlich erwähnt
1609 Liepāja Region wird im Herzogtum Kurland eingeschlossen
1625 Am 18.März verleiht der Herzog Friedrich Kettler von Kurland Liepaja das Stadtprivileg
1697 Der Kurländische Herzog Kasimir fängt mit dem Ausbau des Hafens an. Damit wurde die Voraussetzung für den Aufstieg Liepājas zur wichtigsten kurländischen Handelsstadt geschaffen.
1795 Das Herzogtum Kurland wird ein Teil des Russischen Reiches
1876 Eröffnung der ersten west – östlicher russischer Eisenbahnlinie Liepāja – Romni (Ukraine), die mehr als 1000 km lang war.
1890 Weiterer Ausbau des Handelshafens. Das Russische Reich beginnt mit dem Bau des größten und modernsten Kriegshafens im Baltikum.
1899 - 1909 Bau der 8 km langen Festungen und einer selbstständigen Militärstadt mit eigener Infrastruktur, mit Elektrokraftwerk und Wasserversorgung, mit der orthodoxe Kathedrale St. Nikolaus, mit Sport- und Erholungsbauen für Marineoffiziere im Norden von Liepāja.
1899 Liepāja bekommt die erste elektrische Straßenbahn im Baltikum
1906 Die Aufnahme des ersten und einzigen regelmäßigen russisch - transatlantischen Schiffsverkehrs Liepāja – New York – Halifax.
Liepāja wurde zum größten Auswanderungshafen Russlands.
1914 Die Einwohnerzahl ist seit 1863 um mehr als das achtfache gestiegen und hat 110 000 Einwohner erreicht.
1915 1.Weltkrieg. Liepāja wird von dem Deutschen Reich okkupiert.
1919 Liepāja wird für kurze Zeit die Residenz der lettischen Regierung.
1919-1940 Liepāja umfasst zusammen mit Riga vier fünftel der Industrie Lettlands und wird zur zweitwichtigsten Stadt Lettlands.
1939 Als Folge des geheimen Zusatzprotokolls des Hitler-Stalin-Pakts wird Liepāja zur größten Militärbasis der UdSSR.
1940 Okkupation des Landes durch die UdSSR
1941 Okkupation des Landes durch Hitler Deutschland.
1945 Liepāja behält den Status der zweitwichtigsten Stadt Lettlands und wird zum wichtigsten Marinestützpunkt der UdSSR und zu einer der militarisiertesten Regionen im Baltikum
1967 Der Handelshafen wird geschlossen. Ein Drittel der Stadt wird zur Militärstadt mit 26 000 Soldaten. Liepāja wird zu einer „geschlossenen Stadt“ erklärt, das betreten ist nur mit einer Sondererlaubnis möglich.
1991 Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands.
1992 Wiederherstellung des Handelshafens in Liepāja. Die Hafenverwaltung wird gegründet.
1994 Die letzten Kriegsschiffe der russischen Armee werden vom Liepāja Hafen ausgeführt. Annähernde Berechnung zeigt, dass 20 000 – 25 000 Militärs die Stadt verlassen haben. Die Integration dieser ehemaligen Militärstadt in das zivile Leben war eine Herausförderung für die Stadt. In Karosta (Kriegshafen) bleibt eine zerstörte Infrastruktur, verlassene Häuser - sowohl schöne, wenn auch vernachlässigte Kulturerbe aus der Zarenzeit, wie auch von den Soldaten gebaute Hochhäuser mit geringer Wohnqualität und verschmutze Natur zurück. In diesem Stadtteil wohnen nur noch 7 000 Einwohner.
1997 Um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Stadt zu beschleunigen, verabschiedet das Parlament Lettlands (Saeima) das Gesetz über die Sonderwirtschaftszone (SWZL) Liepāja. Die Unternehmen der SWZL erhalten Steuerermäßigungen für die Entwicklung der Unternehmertätigkeit. Die SWZL wurde auch von dem Mitglied der Europäischen Kommission für Erweiterung Günter Verheugen, bei seinem Besuch am 19.Juli 2001, als ein wichtiges Mittel für die regionale Entwicklung anerkannt.
2004 Als erste Stadt in Lettland wird Liepaja vom Unterausschuss für den Europapreis der parlamentarischen Versammlung des Europarates in Anerkennung und Würdigung für die Leistungen zur Förderung des europäischen Gedankens mit der Ehrenfahne des Europarates ausgezeichnet.